Bundesheer (Tagebuch)
(Mo., 28. September 1998 bis Do., 27. Mai 1999)


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Erster Monat
(Mo., 28. September 1998 bis Di., 30. Oktober 1998)

Tag vor dem "Einrücken" 7. Tag 14. Tag 20. Tag 26. Tag
Erster Tag beim Bundesheer 8. Tag 15. Tag 21. Tag 27. Tag
2. Tag 9. Tag 16. Tag 22. Tag 28. Tag (Angelobung)
3. Tag 10. Tag 17. Tag 23. Tag  
4. Tag 11. Tag 18. Tag 24. Tag  
5. Tag 12. Tag So., 18. Okt. 22 Uhr Mo., 26. Okt. 20:30 Uhr  
6. Tag 13. Tag 19. Tag 25. Tag  

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Tag vor dem "Einrücken": (So., 27. September 1998)

Mein letzter Tag "in Zivil" sozusagen verlief eigentlich so wie immer, es gab da keine Besonderheiten. Es war ein Tag wie jeder andere auch! Ich verbrachte ihn mit meinem Schatz, so wie jedes andere Wochenende auch. Ich frühstückte ganz normal, so gegen 10 Uhr, wie sonst auch immer. Dass ich beim Heer schon um 6 Uhr Tagwache habe stört mich auch nicht besonders, ich bin es ja schon von der Schule gewohnt, wo ich auch immer um diese Zeit mein geliebtes Bett verlassen musste.
Am Nachmittag packte ich dann meine Sachen zusammen, von denen ich einen Teil erst kurz zuvor besorgt habe. Und auch einige andere Dinge erledigte ich auch noch, ich musste mich zum Beispiel von meiner "Haarpracht" und meinem Bart, soweit man dieses "Gebüsch" das ich hatte überhaupt als Bart bezeichnen kann, trennen, was mir nicht gerade leicht fiel, da ich mich schon so an ihn gewohnt hatte. Aber er musste schließlich weg, ich wollte ja nicht schon am Einrückungstag einen "schlechten Eindruck" von mir erwecken!
Sonst habe ich eigentlich nichts Besonderes an meinem "letzten Tag vor dem Bundesheer" getan, so gegen 21 Uhr ging ich, bzw. mein Schatz und ich zu Bett.

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Erste Tag beim Bundesheer: (Mo., 28. September 1998)

Jetzt ist es also wahr, ich bin zum Soldat geworden. Und das Ganze fing auch gleich mit einem "Kasperltheater" an, denn der Einrückungsort war in Melk, der Grundwehrdienst (GWD) findet aber in der Kaserne in Kirchdorf a. d. Krems statt. Bei der Fahrt mit dem Zug traf ich Kaini (Kaineder Gerhard), ein ehemaliger Klassenkollege aus meiner HTL-Zeit. Er rückt in Langenlebarn ein, wo auch schon mein Bruder Bernd und mein Cousin Gerald ihren Dienst ableisteten. Aber ich musste zuerst nach Melk wo einige organisatorische Aktivitäten unternommen wurden und ich die meiste Zeit nur herumsaß. Der uns Zubeaufsichtigende gab uns allen dann ein Buch mit dem Titel "Der Soldat 98" wo alles Wissenswerte über das Soldatenleben beschrieben wird.
So gegen 12:30 Uhr brachte uns dann ein (Bundesheer-)Bus nach Kirchdorf. Wir waren insgesamt 50 Personen, besser gesagt Rekruten, wie es in der Militärsprache heißt. Hier in Kirchdorf erfolgte zunächst die Zimmereinteilung, wo wir zu acht ein Zimmer bezogen. An den Zimmern gibt es nichts auszusetzen, sie sind ziemlich groß, einen Balkon gibt es hier aber nicht, dafür kann man sich hier in der Kaserne leicht verlaufen!
Danach erfolgte die Ausfassung von allen möglichen Utensilien, von den Stiefeln bis zum Helm. Das Gewehr war aber noch nicht dabei! Es war aber auch ohne Gewehr schon schwer genug, ich hatte jedenfalls allerhand zu schleppen, was schon ganz schön anstrengend war, und auch die anderen klagten darüber. In den Zimmern wurde dann alles pick fein zusammengelegt und in den Spind eingeräumt. Ach ja, vor dem "Ausfassen" gab es noch das Abendessen, was gar nicht so schlecht war! Der Spind könnte ruhig etwas größer sein, da staut sich alles, zumindest in meinem.
Vorm Waschen gab es noch etwa eine Stunde Unterricht im Leersaal - So einen richtigen Unterricht hatten wir zwar noch nicht. Der, was weiß ich wer das war, erzählte lauter "Humbug", über alles Mögliche.
Die Nachtruhe ist üblicherweise um 22 Uhr. Die Nacht war, na ja, dafür das es die erste war, hier in einem fremden Bett, ganz okay. Jedenfalls solange bis einer aus dem Zimmer zum Schnarchen anfing. Aber zum Glück schnarchte er nicht die ganze Nacht durch. Als er damit wieder aufhörte schlief ich auch wieder ganz gut, zwar nicht so wie in meinem eigenen Bett Zuhause, aber doch ganz gut.

Tja, der erste und mit Sicherheit auch der "einfachste und lockerste" Tag wäre somit erledigt, mehr gibt es über diesen nicht zu sagen. Ach ja, man zeigte uns auch noch wie man das Bett hier zu machen hat.

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2. Tag: (Di., 29. September 1998)

"T-a-g-w-a-c-h-e", so beginnt jeder Tag frühmorgens um 6 Uhr. Für mich eigentlich nichts ungewohntes, ich bin es ja schon von meiner Schulzeit her gewohnt sobald aufzustehen. In einer halben Stunde muss dann das Bett gemacht werden, gewaschen und rasiert und vollständig angezogen (in Uniform natürlich!) und der Dienstplan für den heutigen Tag sollte auch noch gelesen werden. Um 6:30 Uhr geht es dann zum Frühstück, was eh auch ganz okay ist.
Nach dem Frühstück wurde dann mit dem Einstellen der Gurte begonnen. Ach ja, zuvor gab es wieder einige "Belehrungen" im Leersaal, auch wieder über alles mögliche (Alkohol, Ausgang, usw.).
So um 9 Uhr stand dann die ärztliche Voruntersuchung auf dem Programm, wo im Wesentlichen die Daten die bei der Stellung erhoben wurden erneuert wurden.

So, und jetzt sitze ich im Zimmer und habe etwas Freizeit. Zum ersten Mal so richtig Pause. Ihr wisst ja gar nicht wie ich das genieße!!

Nach der Untersuchung machten wir dann am Gürtel mit dem Kampfgeschirr (oder auch "Kampfanzug 1" genannt) weiter. Unser Gruppenkomandant ist vom Rang her ein Wachtmeister. Apropos Ränge, die durften wir auch schon auswendig lernen, zumindest bis zum Oberst. Unser Gruppenkomandant ist eigentlich im Großen und Ganzen eh ein "leiwand’s Haus", er schreit kaum (eigentlich bis jetzt noch gar nicht) und ist auch so nicht "ungut" zu uns, hat ziemlich viel Geduld mit uns und erklärt auch alles ganz gut und nimmt die ganze Sache glaube ich auch nicht so Ernst, zumindest habe ich so diesen Eindruck, aber ich bin ja heute erst den zweiten Tag hier und es kann sich ja auch alles noch ändern! – Was ich allerdings nicht hoffe!
Das Mittagessen war auch heute wieder ganz okay, und auch das Abendessen war ziemlich gut. Das Essen ist wirklich gut hier!
Nach dem Mittagessen wurde dann der Gürtel fertig gestellt und auch die ärztliche Hauptuntersuchung (sie bestand lediglich darin dass man sich bis auf die Unterhose auszog und der zu untersuchende Arzt fragte nur ob ich gesund bin. Was ich mit ja beantwortete, ich bin ja schließlich auch gesund!). Das war wirklich alles, und für ein JA zieht man sich fast aus! Wozu der Blödsinn?!?
Danach stand zum ersten Mal das Exerzieren am Programm. "H-a-b-t    a-c-h-t", "G-r-u-p-p-e   r-e-c-h-t-s    u-m" usw. das machten wir so ca. eine ganze Stunde und vor kurzem haben wir noch den "kleinen" Rucksack (Kampfanzug 2 oder KAZ2) gepackt, und der ist schon ganz schön schwer, aber noch gar nichts zum Kampfanzug 3 (den wir morgen packen werden) und hier im Gebäude 8 (keine Ahnung wie der genau heißt) hat uns unser Gruppenkomandant Wachtmeister noch einige Kanzleien gezeigt. Die Schuhe mussten auch geputzt werden, die müssen übrigens ständig sauber sein, auch wenn ich irgendwo im Grünen war müssen sie anschließend vom Dreck gereinigt werden und so geputzt werden dass sie wieder glänzen.
Sonst war, glaube ich heute noch nichts los, bis jetzt ist es noch ganz angenehm hier, wenn ich das ganze auch für ziemlich sinnlos halte und ich viel lieber zu Hause wäre. Ach ja, am Nachmittag hatten wir im Leersaal noch eine "Unterhaltung" mit dem "Wirtschaftsheini" über Gehalt (Sold), Fahrpreisrückvergütung usw.

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3. Tag: (Mi., 30. September 1998)

Heute bekamen wir die "Buffn", "Die Braut des Soldaten", wie sie auch genannt wird. Auf die müssen wir besonders aufpassen. Behandelt sie wie ein Mädchen oder wie eine Frau, wurde uns befohlen. Das Erste was wir damit anstellten war zerlegen, zusammenbauen, zerlegen, zusammenbauen und benennen der Teile, bzw. diese auswendig lernen und beschreiben der Vorgänge beim Zerlegen und Zusammenbauen.
Am Abend hatten wir wieder Unterricht im Leersaal. Diesmal ging es um die Waffe: Schießlehre. Besonders "wichtig" waren dabei die Overheadfolien. Ich meine dabei nicht die mit dem Stoff, sondern die Aktfotos diverser Weiber oder Huren. Die Ausbildner wollten damit wohl andeuten, dass die Waffe nicht der Unterhaltung halber "Die Braut des Soldaten" bezeichnet wird, und diese auch so behandelt werden soll, wie eben eine Frau oder ein Mädchen.
Exerzierdienst hatten wir auch heute wieder und in der Früh gab es die ersten Teilimpfungen. Ach ja, und zum ersten Mal hatte ich auch ordentlich Stress. Ich war nämlich zum Putzdienst eingeteilt, aber weit sind wir dabei nicht gekommen, denn nachher mussten wir schon draußen antreten. Also packte ich alles weg, rannte raus und stellte mich zu den anderen die aber etwas anders angezogen (adjustiert) waren. Der Zugskommandant fragte auch gleich: "Ist das ihr Ernst?". Also rannte ich wieder aufs Zimmer und zog mich schnell um. Stress pur, aber danach war’s eh wieder halb so wild. Ich bin ja auch erst den dritten Tag hier!

Jetzt mal einige Dinge die mir in den ersten Tagen aufgefallen sind: Man wird hier neben "Rekrut" auch noch "Kamerad" angesprochen, so nebenbei erwähnt. Aber was mich immer wieder "fasziniert" ist die "Zeremonie" wenn sich zwei ranggleiche, oder zwei mit unterschiedlichen Rängen etwas zu sagen haben, ich meine, wenn wir zum Beispiel im Leersaal sind und der taghabende Wachtmeister dem Unterrichtenden mitteilt wie viele Männer im Leersaal sind. Diesen Wortlaut, bzw. Wortlaute kann ich hier nicht niederschreiben, das kommt sicher nicht so an wie es ist, so etwas muss man einfach life miterleben. Für mich ist das immer wieder, na ja wie soll ich sagen, typisch Militär eben!
Ach ja, es wird hier im Prinzip sowieso alles nur nach Befehl gemacht.

So, jetzt ist es eh schon wieder 7 Minuten vor 22 Uhr.

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4. Tag: (Do., 1. Oktober 1998)

Fast den ganzen Vormittag frei. Juhuu. Warum? Ich musste nach dem Frühstück zum Augenarzt, wo wir ziemlich lange warteten, da wir genau 20 Rekruten waren die diesen besuchen mussten. Drei Stunden waren wir sicher dort, aber ich kam trotzdem noch nicht an die Reihe, also muss ich morgen Mittag noch einmal dorthin.

Als wir zurück kamen gab es noch einen Vortrag. Diesmal über Geheimhaltung beim Militär. Nach dem Mittagessen gab es wieder Exerzierdienst. Mit der Zeit kommen mir die Befehle und Anweisungen durcheinander, und mit dem "Linie zu x-Glieder" oder "Reihe zu x-Glieder" komme ich auch noch nicht so zu recht, was natürlich auch die anderen in meiner Gruppe stört. Ich gehöre übrigens zur ersten Gruppe, also die, die beim "Zug" immer ganz vorne stehen. Auf die alle anderen (Nicht)Soldaten bei Paraden, bei der Angelobung und so schauen. Bei uns (in der ersten Gruppe) fällt jeder Fehler sofort auf, bei den anderen Gruppen ist es dann nicht mehr so schlimm. Heute bekam ich auch meinen ersten Zusammenschieß vom Gruppenkommandanten weil ich einen Teil der "Buffn" nicht konnte. Er meinte, ich soll dieses Teil einfach "Blech" nennen, also dachte ich mir, da auch ein Kunststoffteil dabei ist, ich sag einfach Blech mit Kunststoffteil. Darauf putzte er mich so zusammen. "Verarschen brauchst Du mich nicht!!", oder so ähnlich schrie er dann. Na ja, so richtig geschrieen hat er nicht und nach einer Weile war eh wieder alles in Ordnung.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles, dass man so gut wie keine Freizeit hat, keine, oder nur wenig Zeit zum Essen, dass man es keinem Recht machen kann, dass es immer etwas zum Aussetzen gibt. Und das ständige Schuhe putzen geht mir auch schon auf den Keks. Und alles soll man sich merken, was einem erzählt wird. Ich tu‘ mir eben nicht so leicht beim Merken, besonders wenn es nur mündlich ist. Ich brauche es eben nun mal in schriftlicher Form, dass ich es lernen kann!

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5. Tag: (Fr., 2. Oktober 1998)

Morgensport. Zum ersten Mal. Heute war es noch nicht so anstrengend. Kein Wunder, wir sind ja auch nur gemütlich gejoggt und auch nicht 2,4 km oder mehr wie es später dann üblich wird. Diesmal sind wir nur die halbe Strecke, oder gar nur ein Drittel der Distanz gelaufen. Nach dem Einlaufen, Dehnungsübungen, Liegestütze und/oder andere "Qualsportarten", und wieder zurück zur Kaserne laufen. Ich glaub, mit der Zeit gewöhnt man sich daran, nicht nur was den Sport betrifft, sondern die ganze "Ausbildung", und das ist ja das Schlimme. Dann, wenn man sich daran gewöhnt hat, wird wahrscheinlich eine Stufe höher geschraubt, noch schneller und noch schneller. Am Anfang, die ersten Tage ist man frustriert, niemanden kann man es recht machen, immer gibt es etwas auszusetzen. Jetzt habe ich mich schon daran gewöhnt. Wenn’s so weiter geht ist es ja eh okay! Der Tag vergeht eigentlich eh ziemlich schnell. Wenn man einmal das Mittagessen hinter sich hat, ist es schon nur mehr halb so schlimm.
Nach dem Mittagessen (was so ca. in 10 Minuten erledigt werden musste) ging es dann zum zweiten Mal zum Augenarzt. Diesmal dauerte es aber nur so ein bis ein-einhalb Stunden.
Am Abend gab es dann wieder Stress pur. Packen der Kampfanzüge 2 und 3. Für den Kleinen (KAZ2) hatten wir 10 Minuten Zeit und mussten in dieser Zeit auch wieder im Kasernenhof antreten. Dort wurde dieser dann überprüft. Ein Teil fehlte, eine Strafe gab es dafür aber zum Glück keine, und gepackt war der Rucksack auch nicht richtig. Für den größeren Rucksack (Kampfanzug 3 bzw. KAZ3) hatten wir dann eine viertel Stunde Zeit. Klingt jetzt vielleicht so, dass man eh genug Zeit dazu hat, 15 Minuten ist doch ziemlich lange oder? Aber man kommt schon ordentlich ins schwitzen, besonders dann wenn man etwas vergisst! Beim Zusammenschnallen, also beim Aufschnallen des kleineren Rucksack auf den größeren, baute ich wieder mal Mist und eigentlich hätte ich schon längst fertig sein sollen, also schnallte ich schnell den Gürtel um, befestigte die Unterlagsmatte für den Schlafsack so irgendwie, setzte den Helm auf und nahm das Gewehr und ging so schnell ich konnte hinunter. Mit dem Gewehr laufen ist im Gebäude verboten, und außerdem ist das Gepäck zum Laufen auch viel zu schwer! Wie gesagt, zum Glück gab es noch keine Strafen fürs zu spät kommen, oder wenn man etwas vergessen hat. Einige (viele) Liegestütze, zur Strafe, wären da schon sicher drinnen gewesen! Geschwitzt habe ich ordentlich, denn das Gepäck ist schon ziemlich schwer, so ca. 30 bis 35 kg. Danach legten wir das Gewehr und das Gepäck im Kasernenhof ab, und die Überprüfung des Gepäcks fand noch einmal statt. Die Matte war nur mehr mit einem der beiden Bände an den Rucksack gebunden. Es sagte zwar niemand etwas, aber ich will nicht wissen, was die sich bei meinem gedacht haben! Danach halfen wir jeweils zu zweit zusammen diesen "riesigen Haufen" wieder aufzunehmen und umzuschnallen um wieder nach oben in die Zimmer zu gehen.
Endlich ist der heutige Dienst vorbei, dachte ich mir. Bis 18 Uhr hatten wir Dienst, also nur 4 Stunden Freizeit, in der ich natürlich meinen Schatz anrief, bis jetzt hatte ich ja noch keine Gelegenheit dazu. Wir mussten die ganze Woche bis etwa 22 Uhr schuften! Sie fehlt mir schon so sehr. Es war so schön ihre Stimme zu hören, endlich mal jemand, der einem nichts befiehlt, der nicht schreit, mit der man normal, ohne irgendwelche Verrenkungen sprechen kann.

Auffällig ist beim Bundesheer auch, dass, bevor man irgendwo hingeht, sei es zum Essen, zum Exerzieren, zu Übungen mit der Waffe, oder was auch immer, jedes Mal versammelt sich der ganze (Ausbildungs-) Zug im Hof vor dem Gebäude wo wir "wohnen", exerzieren ein bisschen herum und erst dann geht es eben dorthin, wo man eben hin will oder muss, und alles immer nur gruppenweise. Ach ja, bevor man das Gebäude während dem Dienst verlässt, stellt man sich am Gang vor der Zimmertür auf, natürlich wird das mit einem Befehl eingeleitet. Dazu schreit der Charge vom Tag oder der taghabende Ausbildner ziemlich laut. "Ausbildungszug fertig machen zum Austreten in ...", je nachdem was gerade am Programm steht. Dann müssen wir auch schon so bald wie möglich vor der Türe in Reihe und Glied stehen. Meistens versteht man eh nicht so recht was dieser brüllt, so dass meistens jemand nachsehen muss was den gerade los ist. Zwei aus unserer Gruppe erwischt es immer total blöd. Diese sind nämlich in einem anderen Zimmer und müssen deshalb immer zuerst zu unserem herüber laufen. Sie müssen deshalb auch immer früher als wir fertig werden!

Ich habe noch eine zusätzlich Aufgabe. Ich bin nämlich der Stellvertreter des Zimmerkommandanten, der dafür zu sorgen hat, dass das Zimmer immer in Ordnung ist, und sich noch um andere Dinge kümmern muss, zum Beispiel, wenn jemand krank ist, oder zum Arzt muss, muss dies dem Chargen vom Tag gemeldet werden usw. Aber zum Glück bin ich nur der Stellvertreter und muss das daher nur machen, wenn der Zimmerkommandant aus irgendwelchen Grund ausfällt oder nicht da ist.

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6. Tag: (Sa., 3. Oktober 1998)

5 km Marsch zum Eingewöhnen, er wird deshalb auch als "Eingewöhnungsmarsch" bezeichnet. Diese 5 km zogen sich, das war gewaltig. Wahrscheinlich waren es eh mehr als 5 km! Mit dem Kampfanzug 2 "durften" wir diese Strecke bewältigen. Irgendetwas habe ich anscheinend falsch gemacht, denn der Rucksack drückte überall und der Gurt bei der Waffe war glaube ich auch zu lange eingestellt. Ich musste ständig das Gewehr nach vorne ziehen. Die Füße schmerzten auch, aber Blasen bekam ich zum Glück keine. Und das soll ein "Eingewöhnungsmarsch" sein! Wie wird denn dann ein "normaler" Marsch sein? Ich konnte diese Strecke gerade noch durchstehen. Länger hätte ich es sicher nicht durch gestanden. Irgendwann wäre ich sicher zusammengeklappt! So nach der Hälfte war ich schon k.o. Zum ersten Mal, dass ich mich freute wieder in der Kaserne zu sein!
In der Früh mussten wir mit dem schweren Gepäck (KAZ3) antreten. Also standen wir unten im Hof mit dem ganzen Krempel und meine Schuhe waren nicht geputzt. Das blöde war nur, dass sich unser Gruppenkommandant, das aufgeschrieben hat, und noch vier oder fünf andere auch. Jetzt stehe ich auf seiner Liste, was immer das auch zu bedeuten hat!
Zum WC-putzen war ich heute auch wieder dran, aber das war nicht so schlimm.
Sonst ist eigentlich nichts passiert. Ach so, vor dem Abtreten in die Unterkunft zum Umziehen in Zivilkleidung und anschließendem nach hause gehen mussten wir noch laut "H-U-R-R-A" brüllen, was wieder mal so eine besonders wichtige Idee von irgend so einem Typen war! Normalerweise muss man die Kaserne in Uniform verlassen, nur dann bekommt man den Fahrpreis für die öffentlichen Verkehrsmittel zurückbezahlt. Aber, da wir die Uniform außerhalb der Kaserne noch nicht tragen dürfen, mussten wir uns umziehen. Wir bekamen dafür aber eine "Bestätigung der Berechtigung zur Freifahrt in Zivil"

So, die erste Woche wäre geschafft! Ich kann nur hoffen, dass es nicht noch anstrengender wird. Ich freue mich schon total auf Zuhause, auf mein Bett, und vor allem auf meinen Schatz, sie fehlt mir schon so schrecklich!

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7. Tag: (Mo., 5. Oktober 1998)

Heute hatten wir, bis auf dem Vormittag, wo sie nach dem Frühstück einen Adjustierungsdrill mit uns machten, einen ganz angenehmen Tag. Der Adjustierungsdrill bestand darin, dass wir uns vom Dienstanzug (Feldschuhe leicht, Feldhose, Feldbluse, Kappe) in den Sportanzug mit der kurzen Hose umziehen mussten, also auch statt den Feldschuhen Turnschuhe. Dafür hatten wir nur eine kurze Zeit zur Verfügung, und im Kasernenhof mussten wir uns nach dem umziehen auch wieder aufstellen. Dann wieder aufs Zimmer, wieder umziehen, diesmal Kampfanzug 1. Dafür hatten wir wieder nur eine kurze Zeit zur Verfügung, und wieder hinunter und im Hof aufstellen. Danach wieder ins Zimmer, wieder Sportanzug, diesmal aber auch mit der langen Hose, und wieder hinunter, wieder hinauf, Kampfanzug 2 (also den kleinen Rucksack) packen, Helm aufsetzen, Schuhe wechseln und mit dem Gewehr wieder hinunter in den Hof. Und dafür hatten wir 10 Minuten (für den Kampfanzug 2) Zeit. Im Hof wurde dann überprüft, ob eh jeder das Waschzeug und das Schuhputzzeug eingepackt hat. Einige hatten es natürlich vergessen, aber ich war zum Glück nicht dabei. So funktioniert der Adjustierungsdrill. Hinauf – umziehen – herunter – hinauf – umziehen – herunter usw. Da kommt man ganz schön ordentlich ins Schwitzen. Aber sonst war der heutige Tag ganz okay.

Das Hauptthema dieser Woche ist der ABC-Selbstschutz. ABC steht dabei für Atomar, Biologisch und Chemisch. Heute hatten wir darüber lediglich einen Unterricht, der sich aber ziemlich dahin zog, und für mich ziemlich langweilig war.
Sonst taten wir heute noch ein bisschen exerzieren und einen Unterricht über das Militärstrafgesetz hatten wir auch, und zuvor noch einen kleinen, kurzen Test.

Nach dem Abendessen, um 16:45 Uhr war dann für heute Dienstschluß, aber ich musste noch zum Optiker wegen der Brillen. Eine große Auswahl hatte ich nicht, bei den Fassungen konnte ich nur zwischen 5 oder 6 Modellen wählen. Und der Preis lag bei den Brillen zwischen 200 öS und 600 öS, die die Brillen sonst gekostet hätten. Aber die Kosten übernimmt ja eh das Bundesheer. Bei dieser Gelegenheit sah ich mich auch gleich ein wenig in der Stadt um. Na ja, gewaltig ist Kirchdorf nicht besonders, so wie Gmunden ungefähr, damit kann man es ganz gut vergleichen. Einen McDonalds gibt es hier nicht, was ich sehr schade finde, denn da gehe ich ganz gerne hin. Ich latschte so ca. 1 ½ Stunden bei teilweise starkem Regen durch die Stadt. Bars und Lokale konnte ich auch nicht viele entdecken. Nicht dass ich sie brauchen würde, ich gehe ja abends eh selten aus, aber trotzdem. Viel ist in dieser Stadt also nicht los, zumindest nicht am Abend, aber vielleicht ist ja das Nachtleben hier ganz anders, vielleicht werde ich das ja auch noch miterleben! Ein Kino gibt es hier aber!

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8. Tag: (Di., 6. Oktober 1998)

Heute fasste ich die erste Strafe aus. Bei einem "Rechts um" drehte sich die ganze Gruppe bis auf 3 Leute nicht nach rechts, sondern genau in die entgegengesetzte Richtung, nach links, und darauf wurde unser Gruppenkommandant etwas, na ja, es ging ihm eben auf den Keks, da wir es eh schon die ganze Zeit üben. Jedenfalls ließ er von seinem Stellvertreter, der auch immer dabei ist, unserer Namen aufschreiben und sagte zu uns, dass wir uns am Freitag nach Dienstschluss nichts vornehmen brauchen. Der Freitag ist der Tag an dem die Nachschulungen nach Dienstschluss stattfinden. Nach dem Motto "Spezialisten leisten mehr", wie es so schön heißt, was eben soviel heißt, dass diejenigen, die noch irgendwelche Probleme haben, oder etwas noch nicht so gut beherrschen, an diesem Tag nachholen dürfen, bzw. besser ausgedrückt, es üben müssen! Aber ich glaube, dass dies entfallen wird, denn als wir nach dem Abendessen ins Zimmer zurückkamen klebte ein Blatt Papier an der Tür, darauf stand, dass wir so ca. 35 Seiten aus dem Buch "Soldat 98" lesen sollten. Am Vormittag bekam ich ebenfalls einen "Zusammenputzer" von unserem Gruppenkommandanten. Das kam so: Anscheinend ist ein Ausbildner einer anderen Gruppe erkrankt, er fehlte jedenfalls. Deshalb wurde diese Gruppe bei den anderen Gruppen aufgeteilt. Daher verschob sich auch meine Position in der Reihe. Wenn wir nun eine 2er-Reihe der Größe nach bilden, dann bin ich der so genannte Anschlussmann (=erster Mann der neuen Reihe). Ohne die anderen, die dazukamen, wusste ich, dass ich dieser Anschlussmann bin, aber heute wusste ich es eben nicht, weil eben diese anderen dazukamen, und ausgerechnet ich wäre heute wieder dieser Anschlussmann gewesen. Da ich es aber nicht wusste blieb ich in der ersten Reihe stehen, und in der zweiten bildete sich eine große Lücke. Also ging ich, anstelle in die Lücke, dorthin wo ich normalerweise hingehörte. Die anderen in der zweiten Reihe mussten daher um eine Position verrücken. Und das war der Fehler den ich machte, ich verursachte, dass die anderen weiterrückten, und das kann ich nun mal nicht machen und der Gruppenkommandant regte sich deshalb auch furchtbar bei mir auf. Aber mir war das ziemlich gleichgültig, ich ließ ihn, na ja, sagen wir mal etwas lauter sprechen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er es auf mich abgesehen hat. Denn heute probierten wir auch das gleiche in mehreren Reihen und im Gleichschritt, was ja geradeaus kein allzu großes Problem ist, aber in den Kurven, da muss der, der ganz innen geht fast am Stand gehen, was gar nicht so einfach ist. Als wir nun nach rechts gingen, ging ich ganz innen, und in meiner Not ging ich nicht am Stand, sondern blieb einfach stehen, und wieder regte er sich auf, aber diesmal nicht so streng.

Eine Belehrung über soziale Rechte (Familien- und Wohnbeihilfe, Todesfälle, etc.) hatten wir heute auch. Aber diesmal hielt eine Frau von diesem Referendum, welches in Hörsching ihren Sitz hat, diesen Vortrag, der wieder ziemlich langweilig war. Aber die Zeiten, wo ein Unterricht stattfindet, sind die einzigen, wo man sich zwischendurch längere Zeit erholen kann. Vor dem Stress den man hier hat. Über Wehrpolitik und Tarnen und Täuschen (wo wir uns einen Film ansahen) hatten wir auch noch jeweils einen Unterricht. Die ABC-Schutzmaske stellten wir heute auch noch ein, der ziemlich eng ist, so dass ich ihn nur mit Mühe und Not aufsetzen kann.

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9. Tag: (Mi., 7. Oktober 1998)

Der heutige Tag war wieder mal extrem hart. Wenn man die Mahlzeiten dazuzählt hatten wir von 6 Uhr bis fast 24 Uhr Dienst, also fast 18 (!) Stunden. Der Vormittag war nicht so arg, dafür aber der Nachmittag, wo wir das Thema Tarnung hatten. Dazu gingen wir in den Wald und unser Gruppenkommandant zeigte uns einige Tarnungsmöglichkeiten. Im Anschluss tarnten wir uns dann selber mit den verschiedenen Tarnutensilien und eine Gruppe versuchte dann die andere zu finden, die sich irgendwo im Wald versteckten, und umgekehrt. Am härtesten war der Abend, wo wir zunächst zu einem Gebiet, welches etwa 1 km von der Kaserne entfernt lag, marschierten. Hier machten wir zunächst die verschiedenen Bewegungsarten wie gehen, gebückt gehen, kriechen und robben durch. Zuvor hatten wir uns Getarnt. Mit Gras und so. Ausgesehen hat das wie ein kleiner Strauch, und das, wo man in der Nacht sowieso nichts mehr sehen und erkennen kann! Dann hirschten wir den restlichen Tag, so ca. 4 oder 5 Stunden durchs hohe Gras bzw. im Wald umher. Einige versteckten sich, und die anderen mussten diese dann suchen, und das ganze mit dem Kampfanzug 2. Ich kam mir dabei so verloren vor. Was mache ich denn da. wozu soll dass denn bloß gut sein schoss es mir durch den Kopf. Und wieder ins nasse Gras bzw. auf den feuchten Waldboden. Ich war dann total nass und dreckig. Nicht das mich der Schmutz stört, aber es ist so "ungut" mit nassen Klamotten herumzulaufen.
So gegen 22 Uhr marschierten wir dann mit extremem Tempo in die Kaserne zurück. Viel zu schnell nach meinem Geschmack. Ich war eh schon k.o. vom "herumhirschen" durch die Gegend, und dann noch ein so schnelles Tempo, als ob wir etwas gestohlen hätten! Zu allerletzt mussten wir dann auch noch die Schuhe und vor allem das Gewehr zerlegen und putzen. Eine Stunde habe ich dafür sicherlich gebraucht bis alles wieder sauber war. Und dann noch das Gesicht und die Hände von der Tarnung befreien. Als letztes natürlich, denn eine sauber geputzte Waffe ist viel, viel wichtiger als dass ich gewaschen bin! Ja, so ist das Militär, die Waffe hat Vorrang gegenüber dem Menschen. Nach Mitternacht kam ich dann endlich ins Bett. Endlich, der Tag war eh lange und anstrengend genug.

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10. Tag: (Do., 8. Oktober 1998)

Nach dem ziemlich anstrengendem Morgensport wurde der ganze Ausbildungszug sofort in den Leersaal bestellt. Der Grund dafür war meiner Meinung nach, dass die Waffe bzw. die Sauberkeit der Waffe überprüft werden sollte, und dazu hätten wir die Waffe zerlegen sollen, was aber keiner tat. Das war glaube ich der Hauptgrund warum unser Zugskommandantstellvertreter ausrastete und uns anschrie. Na ja es war eigentlich schon mehr als schreien. Er lasse sich von uns nicht verarschen, und dass er es leid ist alles so oft zu wiederholen, schrie er. Am liebsten hätte er gegen uns alle ein Disziplinarverfahren eingeleitet! Bei vielen waren auch die Schuhe nicht, oder nur schlampig geputzt und in einigen Zimmern soll es auch ziemlich ausgesehen haben. In solchen Zimmern würde er nicht einmal Schweine "wohnen" lassen, hat er gemeint, und er glaubt auch wirklich, dass es nicht einmal so zu Hause aussieht. Er meinte, er kann sich keine Mutter vorstellen, die einen solchen Sauhaufen duldet. Da kennt er wohl mein Zimmer zu Hause noch nicht! Jedenfalls weht ab der kommenden Woche ein härterer Wind. Die Vormittagspausen hat er uns auch gestrichen, und morgen haben wir auch bis 20 Uhr Dienst.

Heute haben wir zum ersten Mal im ganzen Zug den Gleichschritt probiert. Geradeaus geht es eh ganz gut, aber in den Kurven, das ist nicht so einfach, das klappt noch gar nicht so recht.
Am Nachmittag sind wir wieder im "Gemüse" als "wanderndes Gebüsch" herumgehirscht und haben Krieg gespielt. Und schön aufpassen, dass uns der Feind nicht erwischt, war das Motto. Das Gesicht war auch wieder angemalt, damit ich danach ja wieder etwas zum Waschen habe. Es geht zum Glück nicht so schwer runter. Die Fingernägel sehen bei mir auch total dreckig aus, das kommt vom Schuhe putzen. Das Blöde ist, dass ich es nicht mehr heraus bekomme. Ich kann machen was ich will, sie bleiben schmutzig! Das ist mir schon ziemlich unangenehm, wenn ich mit so schmutzigen Fingernägeln herumlaufe, aber was soll's!
Heute hatten wir "nur" bis 16:15 Uhr Dienst, aber die restliche Zeit benötigte ich eh für das Putzen des Gewehrs, der Schuhe und der restlichen Ausrüstung. Das Gewand musste auch gereinigt werden, weil es draußen schon ziemlich nass ist. Und mit meinem Schatz telefonierte ich auch wieder. Es ist jedes Mal so schön ihre Stimme zu hören und mit ihr zu quatschen. Anscheinend haben sie hier in der Kaserne eine Sondergebühr bei den Telefonzellen. Hier kann ich mit dem gleichen Geldbetrag viel länger mit ihr reden als sonst, zur gleichen Uhrzeit versteht sich! Deshalb reden wir auch oft ziemlich lange. 15 bis 20 Minuten sind es mindestens, und ich genieße es richtig. Nur muss man aufpassen, wenn man etwas über die (harte) Ausbildung sagt. Denn irgendjemand von den Ausbildnern hört das sicher und dann heißt es wieder: "Ja wenn ihr herumerzählt, dass die Ausbildung so hart ist, dann müssen wir ja auch so hart zu euch sein!" Heute kann ich mich auch wieder mal erholen. Zumindest am Nachmittag nach dem Abendessen. Ach ja, gelobt wurden wir heute auch, weil das Antreten in der Früh nach dem Frühstück so gut geklappt hat und zwar auch vom Zugskommandantstellvertreter, der uns dann aber gleich so 1 ½ Stunden später, nach dem Grundlagentraining (="Morgensport"), gleich wieder zur Sau machte.

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11. Tag: (Fr., 9. Oktober 1998; "Tag der offenen Tür")

Heute durfte jeder Zivilist in die Kaserne, was sonst verboten ist, außer man hat einen ganz besonderen Grund. Man wird dann von den Wachsoldaten überprüft und muss sich bei denen "anmelden" und die sagen einem dann wo man hingehen muss. Wenn man die Kaserne dann wieder verlassen möchte muss man sich dort wieder "abmelden". In Kirchdorf sind alle Gebäude nummeriert. Das Wachgebäude, also der "Eingang" hat die Nummer 1 und das Gebäude wo wir untergebracht sind die Nummer 8. Insgesamt gibt es hier 17 Gebäude.
Ich erwischte es ziemlich gut. Aber auch nur deshalb weil ich gestern beim "Herumhirschen" durch die Gegend, hier nennt man das Gefechtsdienst, das Magazin vom Gewehr verloren habe. Ich meldete den Verlust meinen Gruppenkommandanten, bzw. bei seinem Stellvertreter. Dieser schickte mich dann zu einem anderen Ausbildner. Dieser sagte zu mir dass ich die beiden Kampfanzüge 2 und 3 packen soll, wobei der Kampfanzug 3 nur gepackt werden soll. Normalerweise werden ja der große Rucksack (= Feldrucksack) und der kleine (=Feldsack) miteinander verbunden. Aber ich brauchte nur den kleinen Kampfanzug 2 umhängen, und den Feldrucksack soll ich im Spind liegen lassen. Zum Packen hatte ich 25 Minuten Zeit, womit ich eigentlich eh ziemlich zu Recht kam.
Mit dem Kampfanzug 2 ging ich dann eine viertel Stunde auf Magazinsuche. Gefunden habe ich ihn aber nicht. Ich konnte ihn auch gar nicht finden, weil ihn gestern schon jemand gefunden hatte. Aber sie ließen mich trotzdem danach suchen. Wozu das wieder gut sein sollte möchte ich echt wissen! Aber bitte, so ist das Bundesheer nun einmal! Nach der Suche ging ich dann zu dem Vorgesetzten und meldete ihm, dass ich das Magazin nicht gefunden habe, natürlich habe ich zuerst salutiert, dann das Sprücherl: "Herr Vizeleutnant, Rekrut Buchgeher meldet, dass ich nach viertelstündiger Suche das Magazin nicht gefunden habe!" Darauf sagte er, dass ich Glück gehabt habe, weil es jemand anderer gefunden hat. Wer, das weiß ich auch nicht. Wenn ich es nicht gefunden hätte, bzw. der andere nicht, dann hätte ich es ersetzen müssen. Jedenfalls kam ich dann zu einer anderen Gruppe. Zuerst putzten wir ein wenig, stellten Tische, Stühle und Bänke auf, montierten einen Lautsprecher, und ab 13 Uhr, als dann schließlich der Tag der offenen Tür begann, präsentierten wir den Interessierten unsere Kampfanzüge, was da alles drin ist. Einen Kampfanzug legten wir auf, damit die Besucher ihn anprobieren konnten. Damit sie ihn tragen konnten, um mal zu sehen wie schwer der ist. Einen räumten wir vollständig aus und legten das was da so hinein gehört fein säuberlich auf einen Tisch. Dasselbe machten wir auch mit dem großen Kampfanzug. Ich und auch einige andere hatten heute einen eher gemütlichen Job, überhaupt keinen Stress. Andere, die aus meiner Gruppe mussten das Gewehr zerlegen und wieder zusammen bauen so schnell sie es konnten. Den ganzen Nachmittag, mit Pausen versteht sich. Wieder andere zeigten einen ABC-Einsatz, indem sie, sobald der dazugehörige Ausbildner "C-Alarm" brüllte, sich die ABC-Schutzmaske (Gasmaske) aufsetzten und den dazugehörigen Schutzanzug anzogen. Dann gingen sie wieder eine Runde und nach der Entwarnung zogen sie das ganze wieder aus und verstauten wieder alles. Danach machten sie wieder eine halbe Stunde Pause. Wieder andere zeigten den Einsatz mit der Waffe. Zuerst kamen sie mit einem LKW angefahren, sprangen herunter, liefen ein Stück, deckten sich und schossen die ganze Zeit. Aber nur mit Knallpatronen, mit echten wäre es ja auch viel zu gefährlich. Nach einer Weile standen sie wieder auf, liefen wieder ein Stück und legten sich dann wieder auf den Boden. Das machten sie so oft, bis sie am anderen Ende vom Sportplatz waren. Ihre Helme und Gesichter waren dabei auch getarnt, so wie es bei einem "richtigen" Gefecht oder Angriff eben sein soll. Aber ich hatte einen gemütlichen Job. Ich brauchte nur den Interessierten über die Kampfanzüge etwas erzählen, wenn sie Fragen dazu hatten. Das meiste stand ja eh auf den Schildern.
Am Abend mussten wir dann alles wieder wegräumen, und das Gewehr musste auch wieder geputzt werden.
Die ganzen Ausbildner und Höheren waren alle ganz nett, so wie nie zuvor. Heute sah man mal ihre andere menschlichere Seite. Ist ja auch ganz klar, sie mussten ja Werbung für das Bundesheer machen, und da kann man nicht jemanden anbrüllen. Das macht ja dann genau den Eindruck den man eigentlich vermeiden will.
Bis auf dass Waffenputzen war der Tag heute wirklich ganz locker, zumindest für mich. Zum Entspannen. Ich hatte echt nicht das Gefühl beim Bundesheer zu sein! Keinen Stress. Keiner schreit jemanden an. Sehr angenehm!

Die Passbilder für dass Wehrdienstbuch wurden auch heute gemacht. Die Fotos sind aber nur in schwarz-weiß, keine Farbportrait, aber ich ließ mir trotzdem eines extra machen. Für nur 20 ATS. Denn mein Schatz möchte sicher auch eines davon haben, und ich möchte eines zur Erinnerung.

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12. Tag: (Sa., 10. Oktober 1998)

Heute sahen wir den Unterschied zwischen dem Zugs-kommandanten und seinem Stellvertreter. Der Zweitgenannte kommt schon ganz anders bei der Tür herein und schmeißt dann etwas, was er eben gerade in den Händen hat, auf den Tisch und plärrt herum. Der andere geht die Sache ganz anders, ganz locker an. Er sagt einfach was ihm nicht passt. Diesmal war es wieder das Reinigen der Unterkunft, wobei unseres, das Zimmer 316, eh ganz okay war, und das sagte er auch, dass unseres akzeptabel sei, es aber doch noch etwas besser ginge. Aber im Allgemeinen sahen die Zimmer aus. Und die Gänge waren auch nicht so wie sie sein sollten.

Was mich heute am meisten anging, war, zum Ersten, dass wir beim Grundlagentraining (Sport) über einen etwa 2 Meter breiten Bach hinüber springen mussten, obwohl gleich daneben eine Brücke war, die noch dazu sehr stabil aussah und uns sicher hätte tragen können. Aber nein, wir mussten extra über diesen Bach springen. Okay, das ist eine Kleinigkeit, aber trotzdem. Wozu sind den Brücken da?!?
Was mich aber am meisten anging, war dann der so genannte "Achterliegestütz". Einmal machte es einer von uns nicht so richtig und wir mussten deshalb von vorne beginnen. Aber dann verzählte sich der Ausbildner persönlich, und deshalb meinte er, dass auch er es üben müsse, und wir fingen deshalb wieder von vorne an. Das ging mir so auf den Keks, am liebsten hätte ich ihm eine ...
Dann saßen wir wieder im Leersaal und ließen uns berieseln. Diesmal über das Scharfschießen, welches nächste Woche ein Hauptthema sein wird, und über das Verhalten am Schießplatz.
Das Exerzieren fiel für heute aus, weil der Unterricht so lange dauerte. Das wird aber nachgeholt, was ich wieder als Sauerei finde. Was kann denn ich bzw. was können wir dafür, dass der Unterricht so lange dauert! Den restlichen Vormittag putzten wir dann die Zimmer gründlich und ordentlich.

Mit einem kräftigen "H-U-R-R-A" entließen sie uns dann. Bis auf die anstrengenden Liegestütze und das lange laufen war der heutige Tag ganz okay, zwar nicht so locker wie gestern, aber doch akzeptabel. Jetzt kann ich mich endlich wieder entspannen. Diesmal in Wels, mit meinem Schatz natürlich, bei ihrer Mami.

Bis auf den Gefechtsdienst, den ich überhaupt nicht ausstehen kann, war diese zweite Woche im Nachhinein betrachtet ganz okay. Dass der Zugskommandantstellvertreter bei jedem "Scheiß" den wir machen gleich ausrastet und laut schreit geht beim einen Ohr hinein und im Prinzip beim anderen wieder heraus. Soll er doch herum plärren! wenn es ihm Spaß macht! Meinetwegen!

Ach ja, das Gehirn habe ich auch wieder mitgenommen als ich die Kaserne heute verließ. Denn denken ist ja in der Kaserne fehl am Platz. Da gibt es nur Befehle von den Vorgesetzten, die auszuführen sind. Da ist es gleich besser, man lässt, wenn man die Kaserne betritt, gleich das Gehirn bei der Wache und nimmt es nach Dienstschluss, wenn man die Kaserne wieder verlässt wieder mit!

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13. Tag: (Mo., 12. Oktober 1998)

Heute hatten wir die ersten Lektionen des 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurses (hier beim Bundesheer heißt es aber Selbst- und Kameradenhilfe). Am Nachmittag hatten wir dazu eine zweistündige Theorie, die ziemlich langweilig war. Ich konnte mich nur sehr schwer vorm Einschlafen bewahren. Zu Beginn der Theorielektion stellte der Vortragende folgende Aufgabe: 2 Verletzte, einer davon bewusstlos, der andere stark blutend bei einem Verkehrsunfall auf einer Bundesstraße. Er gab uns ein Blatt Papier und wir sollten nun schildern was wir tun würden, wenn wir als erster zur Unfallstelle kommen würden. Danach sülzte er die ganze Zeit, zum Teil dasselbe wie beim Führerscheinkurs. Es war so langweilig, aber trotzdem besser als irgendwo in der Wildnis herumhirschen!
Nach dem Abendessen gab es dann einige praktische Übungen dazu. Als erste Station stand das Bergen am Programm. Das ganze auf einer nassen Wiese und bei leichtem Regen, d.h. wir "wuzelten" im Gemüse herum. Das Gewand wurde dabei ziemlich nass, aber zum Glück nicht besonders schmutzig, aber unangenehm war es trotzdem! Die beiden anderen Stationen waren dann schon ganz anders. Die zweite hatten wir in unserem Unterkunftsgebäude. Übungen an einer Kunststoffpuppe, und die dritte war wieder im Freien. Wie bringt man einen Verletzten oder bewusstlosen aus dem Auto? Das Regnen hat inzwischen aufgehört.
Beim Bergen im Gemüse riss mir ein Träger des Kampfanzuges 1. Morgen werde ich ihn dann austauschen, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt.

Am Abend konnten, bzw. mussten wir dann alles wieder putzen, angefangen bei der Uniform bis hin zum Gewehr. Ansonst war heute ein ganz angenehmer Tag.

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14. Tag: (Di., 13. Oktober 1998)

Der heutige Tag war wieder einmal total daneben. Angefangen von einem total kräfteraubenden Morgensport. Das Laufen auf einer ebenen Fläche ging ja noch, aber bergauf ging mir dann die Puste aus und ich ging dann das letzte Stück zu Fuß hinauf. Ich war übrigens erst der Drittletzte, der "Aufgab". Als wir dann wieder alle oben am Berg versammelt waren, ging es wieder hinunter, aber diesmal durch den Wald, was eh nicht so arg war. Total k. o. kamen wir dann in der Kaserne an, wo dann noch einige Liegestütze auf uns warteten, die ich aber nur so lala machte, da mir schon die Kraft dazu fehlte. Der taghabende Ausbildner ließ es durch.
So gegen Mittag musste ich mich dann beim "Spieß" (=dienstführender Unteroffizier) wegen der Parkerlaubnis für das Auto in der Kaserne melden. Also klopfte ich an die Türe. Nachdem sich nichts tat klopfte ich ein zweites mal, und dann ließ er mich erst in die Kanzlei. Er fragte gleich warum ich zweimal geklopft habe. Die Tür stand übrigens offen, er konnte mich deshalb auch sehen, aber er reagierte absichtlich nicht, sondern erst beim zweiten Klopfen. Er fragte also mit einem verärgerten Ton und meinte er habe mich eh schon gehört, nachdem ich das erste Mal klopfte. Nachdem ich nun drinnen stand salutierte ich schön brav, so wie es sich gehört und sagte meinen Text, füllte das zuständige Formular aus, und dann stand ich mit meinem Latein am Ende. Ich wusste nicht was ich jetzt sagen soll. Wie ich mich sozusagen "verabschieden" soll. Und darauf meinte der "Spieß", ob ich bzw. wir das noch nicht gelernt haben. Da ich es nicht wusste sagte ich eben "nein". Ich kann mich auch echt nicht daran erinnern, dass wir das "Abmelden" mal gelernt hätten. Echt nicht. Wie man salutiert und sich irgendwo meldet haben wir gemacht, aber nicht wie man sich wieder abmeldet. Also, ging der Spieß zum Zugskomandanten und fragte ihn diesbezüglich. Dieser schickte mich zu ihm und fragte mich ob wir das schon gelernt haben. "Ja oder nein?", fragte er. Ich war mir nicht mehr so sicher. Deshalb sagte ich darauf eben, dass ich mir nicht sicher sei, und er fasste es als "nein" auf, was anscheinend nicht stimmte, und deshalb darf bzw. muss ich am Freitag auch eine Nachschulung machen, wo ich das dann bis zur Vergasung üben darf, meinte er. Das kann ja was werden!
Das was mir aber am meisten auf den Keks ging, war der Gefechtsdienst von 17 Uhr bis 23 Uhr. Er selbst war ja eh ganz okay. Er war nicht so anstrengend. Ganz im Gegenteil, wir standen die meiste Zeit herum und sahen den anderen zu, wie sie diese Übung (Kontroll- und Sicherungsdienst) ausführten. Der "Nachhauseweg" war dann das, was ich so hasste. Wir mussten nämlich selbständig, gruppenweise nach Hause finden, und zwar mitten in der Nacht und so, dass uns dabei niemand bemerkte. Also ganz leise, und je nach Lage kriechend, robbend, gehend, gebückt und was es da eben so alles gibt. Immer wieder absichern, etc. Dabei mussten wir auch einige Flüsse, darunter auch die Krems, überqueren. Die Benützung von Brücken und Straßen war aber strengstens verboten. Also blieb uns nichts anderes übrig, als durch die Bäche und Flüsse zu latschen. Resultat: Nass bis auf die Haut, in den Stiefeln, die auch voll mit Wasser waren. Kalt war es auch und das Ganze auch noch mitten in der Nacht! Ein Spaß war das ganz bestimmt nicht! Noch einmal möchte ich das nicht machen! Wir waren übrigens die ersten (von vier Gruppen) die in der Kaserne wieder ankamen, und zwar so gegen 23 Uhr. Wer glaubt, dass ich nun ins Bett konnte, der irrt sich gewaltig. Die Ausrüstung musste noch gereinigt werden. Also putzte ich bis etwa 2 Uhr in der Nacht. Dann konnte ich nicht mehr, ich war zu müde und schon total k. o. Ich bin ja auch nur ein Mensch, der seinen Schlaf braucht, oder? Also baute ich das Gewehr wieder zusammen, stellt sie in den Spind und ging zu Bett, wo ich dann ziemlich gut schlief. Dieser Tag war echt das Letzte, total sinnlos, "bundesheermäßig" eben!
Das, was an diesem Tag ganz okay war, war, dass wir nach Steyr fuhren, wo wir die ABC-Schutzmaske testeten. Wir gingen dazu mit der Schutzmaske und mit dem Schutzanzug durch eine Schleuse in einen angeblich gasgefüllten Raum. Gemerkt habe ich dieses Gas echt nicht. Die Maske wirkt anscheinend wirklich. Wir machten da auch einige Übungen (Liegestütze, Kniebeugen, ...). Von dem Gas merkte man wirklich nichts!

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15. Tag: (Mi., 14. Oktober 1998)

So ca. 4 Stunden schlief ich diese Nacht. Um 6 Uhr ging es, wie jeden Tag wieder los. Aber jetzt weht ein anderer Wind hier! Die Zimmer sind nicht so wie sie sein sollen, die Schuhe teilweise auch nicht und die Ausrüstung ebenfalls nicht. Einige mussten deshalb auch schon zum so genannten "befohlenen Rapport". Morgen erfahren sie dann das Urteil, wie hoch die Strafe dafür sein wird. Der Rapport ist aber nicht nur zur Bestrafung da, es gibt da nämlich zwei Arten, und der zweite ist für Bitten, Beschwerden und so da. Wenn jemand, aus welchem Grund auch immer dienstfrei möchte oder braucht, für wichtige persönliche oder familiäre Probleme und Angelegenheiten eben. Mich hätte es auch beinahe erwischt, dass ich bestraft worden wäre, weil ich die Ausrüstung nicht ordentlich genug gereinigt habe. Ich war aber schon total k. o. und müde und konnte einfach nicht mehr. Als ich das dem Ausbildner erklärte, meinte er, das interessiert ihn nicht, und er könnte mich zum Rapport stellen, wo ich dann sicher 4 Tage Ausgangsverbot bekommen hätte. Aber er ließ es dann doch bleiben. Also putzte ich das "Gerümpel" nach Dienstschluss so gut es eben ging. Ich putzte von etwa 16:30 Uhr bis 20 Uhr, und hoffentlich reicht es. Noch einmal kann ich mir einen solchen "Fehltritt" sicher nicht mehr leisten. Denn ab nun wird "hart durchgegriffen", nicht mehr mit Worten, sondern mit Taten (Also mit Bestrafungen!) Sonst war es heute ein ganz angenehmer Tag, ein bisschen dies und ein bisschen das. Dazwischen immer etwas Unterricht.

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16. Tag: (Do., 15. Oktober 1998)

Ein hoher Besuch stand heute in der Kaserne am Programm. Der amtierende Bundesminister für die Landesverteidigung, Werner Fasslabend. Er flog extra mit einem Hubschrauber an und besichtigte die Kaserne. Zuvor hielt er noch eine Rede. Wie wichtig das Bundesheer sei, auch wenn sich in der unmittelbaren Nähe, in den Nachbarstaaten zurzeit nichts besonders abspielt (militärisch gesehen). Er faselte so ca. eine viertel Stunde oder mehr, aber ich hörte nicht besonders zu, da mich das Ganze sowieso nicht besonders interessierte. Ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders! Bei meinem Schatz, sie fehlt mir so schrecklich. Über einen Panzer faselte er auch. Wie gut dieser ist und so. Dass er mit dieser Investition voll und ganz zufrieden ist.
Bevor der Minister kam probten wir noch. Dass wir auch alle richtig, der Größe nach, standen. Ich stand übrigens in der dritten Reihe und sah ihn nicht bei seiner Ansprache. Das gesamte Personal, und einige in Zivil waren auch dabei. Und eine große Anzahl an Gendarmen. Nach seiner Rede ging der Bundesminister eine Runde und fragte die, die jeweils in der ersten Reihe standen, wo sie herkamen und wie es ihnen hier so geht bzw. gefällt. Mich fragte er nicht. Kein Wunder, ich stand ja auch nicht ganz vorne, sondern in der dritten Reihe!

Heute schossen wir zum ersten Mal mit "echter", scharfer Munition. Dazu fuhren wir in den Bundesheer-Lkws in die Ramsau, wo sich der Schießplatz befand. Bisher hatte ich nur mit Knallpatronen geschossen. Mit echten Patronen ist das ein ganz anderes Gefühl. Passiert ist nichts. Da passten die Ausbildner schon ganz genau auf. Geübt haben wir das Ganze ja eh schon mehrmals. Also konnte auch gar nichts passieren. Als ich die Patronen in die Hand bekam, da kribbelte es ein bisschen, denn mit diesen Dingern ist schnell jemand tot oder schwer verletzt. Als ich dann aber beim Schießstand war, bei der ersten Übung, war es dann nur mehr halb so wild. Das ist ähnlich wie bei einem Test in der Schule, oder bei der Matura. Anfangs ist man noch total nervös. Wenn es aber dann soweit ist, dann ist es nur mehr halb so wild. Als ob gar nichts gewesen wäre! Der Rückstoß ist dabei ziemlich enorm. Ich traf das Ziel, die Scheibe nur einmal von neun Schüsse, und da auch ziemlich weit oben. Die restlichen acht gingen an der Scheibe, die etwa 200 Meter entfernt stand vorbei. Das Ergebnis wurde dabei elektronisch angezeigt. Die Zielscheibe wurde dabei in 100 Bereiche unterteilt, und mit einer Nummer versehen. Diese Nummer zeigte dann das Gerät an. Die zweite Übung bestand dann darin eine Tafel in 150 Meter in liegender Position (das heißt beim Bundesheer: liegend aufgelegt, so wie auch die erste Übung. Man liegt da auf einer Pritsche mit einer Vorrichtung, wo man einfach nur den Lauf des Gewehr hineinlegen muss) zu treffen. Traf man diese Tafel so klappte sie für eine gewisse Zeit um, und richtete sich dann wieder auf. So sah man, ob man die Tafel traf oder nicht. Zu meinem Staunen traf ich dieses Ziel von sechs Möglichkeiten sechsmal! Ich war darüber selbst sehr überrascht!

Das "wichtigste" (beim Bundesheer) überhaupt bekamen wir heute auch. Das erste Tagesgeld, den ersten Sold, in der Höhe von ATS 3371,- (ca. 245 Euro). Da sind aber auch ein paar Tage vom September dabei.

Die Waffe musste heute auch wieder geputzt werden. Das mache ich jetzt schon fast den ganzen Tag. Diesmal wurde es wieder kontrolliert. Aber meine war eh im Großen und Ganzen sauber. Das ständige Waffenputzen geht mir schon ziemlich auf den Keks. Es dauert so lange, bis sie fertig geputzt ist, nur dass sie am nächsten Tag wieder verschmutzt wird! Das Grundlagentraining war heute ziemlich locker. Laufen, dehnen, laufen und einige Sit-Ups.

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17. Tag: (Fr., 16. Oktober 1998)

Heute war eigentlich nichts besonderes los. Es war ein Tag wie jeder andere auch. Etwas stressig und anstrengend, und dann wieder etwas locker und gemütlich. Unterricht im Leersaal über Wehrpolitik und Erste Hilfe. Ach ja, das heißt ja hier Selbst- und Kameradenhilfe. Einen Test über ABC-Selbstschutz und über das Scharfschießen hatten wir auch noch, aber sonst war heute nichts Besonderes los.
Eine Nachschulung blieb mir erspart, obwohl ich mit einer rechnete, weil ich ja am Dienstag einen "Zusammenschieß" vom Zugskommandanten bekam und er ja sagte, ich soll mir am Freitag nichts vornehmen. Aber zum Glück kam es anders!

Nach Dienstschluss (16:15 Uhr) ging ich in die Stadt, holte mir die Brille vom Optiker und kaufte einige Kleinigkeiten. In der Kaserne putzte ich noch ein wenig die Waffe und einige andere Ausrüstungsgegenstände.

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18. Tag: (Sa., 17. Oktober 1998)

Das Grundlagentraining war für mich heute ziemlich anstrengend. Wir sind zwar nicht sehr weit gelaufen, und zwischendurch öfter ein Stück gegangen, aber ich war heute ein wenig erkältet, und deshalb war es anstrengend. Ansonst war der heutige Tag ganz okay. Unterricht im Leersaal und Exerzieren im Zug (anmarschieren, halten, Richtungsänderungen).
Wie jeden Samstag, so auch heute: Das Reinigen des Zimmers, bevor wir die Kaserne verlassen durften. Bei der Visite waren sie heute ziemlich kleinlich. In der Feldflasche war noch etwas Wasser, die Hemden und Blusen waren nicht so zusammengelegt wie sie es wollten, und die Unterwäsche nicht am Platz wo sie sein sollten.

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Am Sonntag, so gegen 22 Uhr: (So., 18. Oktober 1998)

Ich war gerade mit dem Auto meiner Mutter auf dem Weg zur Kaserne als es passierte: ich fabrizierte einen Autounfall. Ich kam ins Schleudern. Bei nasser Fahrbahn und Regen und Aquaplaning war vielleicht auch noch im Spiel. Jedenfalls rutschte ich von der Straße und fuhr in einen etwas "tieferen" Seitengraben. Das Auto ist jetzt total im Eimer. Aber mir ist zum Glück nichts passiert. Angegurtet war ich und Alkohol hatte ich auch keinen getrunken. Das ich Alkohol trinke kommt bei mir eh ziemlich selten, und beim Autofahren bzw. zuvor, schon gar nicht! Ein anderes Fahrzeug zog ich auch nicht in meinen (ersten) Verkehrsunfall mit hinein. Das einzige was ich mir zuzog war ein Cut über dem rechten Auge. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich fühlte mich total wohl und gut. Ich hatte überhaupt keine Schmerzen. Ich fühlte mich total in Ordnung, als ob nichts geschehen wäre. Nachdem dann "mein" Fahrzeug (es gehörte eigentlich meiner Mutter) im Seitengraben stillstand stieg ich aus den Wagen und wollte das Pannendreieck aufstellen, aber ich brachte es irgendwie nicht aus der Verpackung. Ein Vorderrad lag am Seitenrand, das hat es irgendwie heruntergerissen. Das Auto ist jedenfalls, wie schon gesagt, Schrott. Da ist nichts mehr zu reparieren. Während ich den richtigen Platz für das Pannendreieck suchte kam mir auch schon ein kleiner LKW entgegen, den ich auch gleich aufhielt. Er blieb auch gleich stehen und fragte was den los sei. Er sah sich das Wrack an und meinte, das könne so nicht stehen bleiben. Womit er auch völlig Recht hatte. Er erkundigte sich auch über den Unfallhergang und ob jemand verletzt sei. Glücklicherweise hatte er auch ein Handy bei sich. Mit dem ich gleich Zuhause anrief und meinem Vater erklärte was mir passiert ist. Er nahm es ziemlich locker auf. Er meinte nur, er hätte, mit so etwas schon gerechnet, als er mich sah wie ich von Zuhause wegfuhr. Was immer das auch heißen soll! Mit der Zeit blieben dann immer mehr Autofahrer stehen, erkundigten sich was denn hier los sei und baten ihre Hilfe an. Sie zogen auch den wagen etwas heraus, so dass er den übrigen Verkehr nicht mehr behinderte. Und ich stellte das Pannendreieck auf. Ein anderer brachte mich dann zur Kaserne. Auch er hatte ein Handy bei sich. Mit diesem rief er dann die Gendarmerie an und ich schilderte den Vorfall, und beantwortete dann die Fragen die er mir stellte. Bei der Kaserne setzte mich der, der mich hinbrachte ab. Der Wachsoldat sah sofort, dass ich verletzt bin. Also brachten sie mich ins Wachlokal (Ins Wachlokal darf eigentlich nur das Wachpersonal und deren Vorgesetzten. Bei mir war es eine Ausnahme. Denn ich dürfte da eigentlich gar nicht hinein!) Der Wachkommandant rief bei der Sanitätsabteilung an und fragte dann, was mit mir passiert ist. Sie protokollierten auch alles was ich sagte. Die Rettung verständigten sie auch und den dienst führenden Unteroffizier (auch "Spieß" genannt) erklärten sie, dass ich heute nicht vor 24 Uhr ins Bett kommen werde.
Die Rettung brachte mich dann ins Krankenhaus in Kirchdorf, was ganz in der Nähe von der Kaserne ist. Während der Fahrt füllte dann die Sanitäterin das Anmeldeformular aus und fragte ebenfalls was mir denn zugestoßen ist.
Im Krankenhaus nähten sie dann das Cut und als das gemacht war ließen sie mich wieder gehen. Geröntgt haben sie meinen Schädel auch. Schmerzen hatte ich nicht, bis auf ein paar Stiche. Nach diesem "Eingriff" ging ich dann zu Fuß in die Kaserne zurück. So gegen halb eins kam ich dann schließlich ins Bett. – Was für eine Nacht! Die hätte echt nicht sein müssen. Aber es ist nun mal passiert und lässt sich jetzt nicht mehr ändern! Das ganze soll aber kein Grund sein, dass ich jetzt nicht mehr mit dem Auto fahre. Ganz im Gegenteil, ein Unfall passiert doch häufig, ziemlich oft sogar, oder? Angst vorm Autofahren habe ich deshalb nicht. Ich war bloß etwas zu schnell für die Straßenverhältnisse unterwegs. Ich hoffe nur, dass passiert mir nicht noch einmal. Denn soviel Glück wie diesmal werde ich dann sicher nicht mehr haben. Es hätte leicht mehr passieren können!

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19. Tag: (Mo., 19. Oktober 1998)

Gleich in der Früh ging ich ins Krankenrevier, zum Arzt. Dieser sah sich alles an und gab mir eine Befreiung für den gesamten Außen- und Küchendienst. Also bleibt nur mehr der Innendienst übrig. Das heißt ich kann putzen, putzen und wieder putzen. Während die anderen exerzierten musste ich, und ein anderer, der sich am Fuß verletzt hatte und ebenfalls Innendienst hat, das WC im Erdgeschoß reinigen, was eh nicht so schlimm war. Unterricht hatten wir heute auch wieder. Vor Beginn der nächsten Erste-Hilfe-Lektion ließ ein Ausbildner eine Bemerkung, ob ich mich schon wieder beim Rasieren schnitt, weil ich mich beim Rasieren schon öfter dabei "verletzte". Ha, ha, ha – kann ich dazu nur sagen. Sehr, sehr witzig. Ich lächelte ihn "blöd an und sagte nichts darauf.
Wie schon öfter beklagte man sich über unsere Zimmer. Die sie sich mal wieder ansahen während wir Dienst hatten. Einige waren wieder ziemlich, na ja, nicht so wie sie sein sollten. Unseres ging so. Jedenfalls gab man uns 1 ½ Stunden Zeit das Zimmer, den Spind und den Außenreinigungsbereich (diesmal hatten wir einen Waschraum) tipp-topp zu reinigen. Sollte dann bei irgend einem etwas nicht in Ordnung sein, dann würde die ganze Zimmerbelegschaft bestraft werden, und er selbst müsse zum Rapport, wo sicher einige Tage Ausgangsverbot herausgeschaut hätten. Zum Glück hat unser Zimmer unser Gruppenkommandant inspiziert. Einige Kleinigkeiten hat er zwar schon gefunden, z. B. war der Fensterrahmen nicht so sauber, und bei einigen Spaten war das Gewinde nicht eingeölt und bei einigen war die Schutzmaske nicht so wie sie sein sollte. Aber unser Gruppenkommandant ließ es durchgehen. Wir haben ziemlich viel Glück mit ihm. Denn es gibt da auch ganz andere Ausbildner, die da etwas anders durchgreifen! Die nicht so tolerant sind, die es nicht so locker wie er nehmen!

Zuhause rief ich auch an, und erzählte meiner Mutter wie der Unfall passiert ist. Sie meinte nur, ich soll mir jetzt nichts mehr vorwerfen. Sie steckte es ganz locker weg, dass ich mit ihrem Wagen diesen Unfall verursachte.

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20. Tag: (Di., 20. Oktober 1998)

A-L-A-R-M: Mit diesem Wort weckten sie uns um 4 Uhr in der Nacht. Wenig später stand dann auch schon die ganze Kompanie im Keller und man erzählte uns dass ein Alarm ausgerufen wurde. Eine Stunde hatten wir dann Zeit zum Packen (Kampfanzug 2 umgehängt, der restlichen Kampfanzug 3 wird im Keller verstaut und die privaten Sachen kamen in die Tasche, die dann im Leersaal verstaut wurde.) Das Bett musste auch noch abgezogen werden. Der Spind war nun komplett leer. Beim Packen gab es keinen Stress, denn in einer Stunde hat man leicht alles zusammengepackt. Eigentlich hätte der Alarm ja eine Überraschung werden sollen, aber aus einer sicheren Quelle erfuhren wir schon gestern davon. Also konnten wir uns schon darauf einstellen und schon etwas vorpacken, was ich auch tat. Da ich vom Außendienst befreit bin blieb mir auch der 15-km-Marsch erspart den die anderen bewältigen mussten. Insgesamt waren wir zu sechst, die nicht mitgehen mussten. Dafür putzten wir aber ordentlich. Ich kam mir schon vor wie ein Putzlappen. Als erstes putzten wir den gesamten Außenreinigungsbereich unseres Zuges. Angefangen von den WC‘s, Waschräumen, Duschen bis hin zu den Gängen, was schon eine Menge Arbeit war. Zwischendurch gingen wir auch mal gemütlich Frühstücken. Für uns sechs gab es ein ganz normales Frühstück mit Semmeln, Wurst und/oder Käse, Marmelade oder Honig, Joghurt, Tee oder Kaffee usw. Die anderen, die marschieren mussten, bekamen nur "Marschkost", was ihnen nicht so schmeckte, wie sie später erzählten. Danach putzten wir den Speisesaal und anschließend richteten wir die Zimmer für die, die demnächst hierher nach Kirchdorf kommen, die hier die Heereskraftfahrschule machen. So zwischen 10 und 11 Uhr kamen dann die anderen vom Marsch zurück. Diesmal aber mit den Lkws. 5 bis 6 Stunden waren sie unterwegs. Ich hoffe nur, dass ich das nicht nachholen muss, denn das ist schon ziemlich anstrengend. Die, die marschierten kamen auch dementsprechend zurück! Nun durften sie wieder alles auspacken und im Spind verstauen.
Der Nachmittag war dann ziemlich locker. Da taten wir nicht viel.

Die Passfotos für das Wehrdienstbuch, in schwarz-weiß, bekamen wir auch heute. Wir mussten dazu das Wehrdienstbuch abgeben. Ich sehe auf dem Foto wie ein Schwerverbrecher aus. Gelungen sind die wirklich nicht, zum Schämen und ich habe mir davon auch noch extra welche nachmachen lassen. War wohl keine so gute Idee!

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21. Tag: (Mi., 21. Oktober 1998)

Heute war für mich nicht viel los. Die Wunde verheilt nach Plan. Am Dienstag sollen die Nähte herausgenommen werden, meinte der Doktor.
Die zweite Teilimpfung, sowohl für Tetanus, als auch für FSME (Zeckenschutz) stand heute am Programm.
Heute hatten wir zum ersten Mal auch Unterricht mit dem Militär-Dekan (Pfarrer). Er quasselte die ganze Zeit über den Unterschied zwischen Mensch und Seele, über Seelsorge und dafür dass man etwas, was man liebt von Natur aus beschützt. Also ist der Beruf des Soldaten ein sehr wichtiger Beruf. Deshalb "verträgt" er sich auch mit der Kirche.
Die restliche Zeit putzte ich dies und das. So bis 16 Uhr und dann war der Tag auch schon wieder gelaufen.

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22. Tag: (Do., 22. Oktober 1998)

Putzen, putzen, putzen. Allmählich komme ich mir wie ein lebendiger Putzfetzen vor. Fast den ganzen Tag nur irgendwo putzen, sei es das WC, den Waschraum, die Gänge, den Leersaal, oder was es sonst so zum Putzen gibt. Oder im Freien das Laub von den Bäumen zusammen kehren. Es ist zwar keine anstrengende Arbeit, aber mit der Zeit wird das doch ziemlich langweilig. Jeden Tag dasselbe, dieselben Tätigkeiten!

Im Leersaal waren wir auch, und da wäre ich schon beinahe eingeschlafen. Es war so langweilig und öde. Das Thema Panzer und Panzerabwehr stand auf dem Programm. Dazu sahen wir uns einen alten, von ziemlich schlechter Bildqualität, Werbefilm an und einige Dias.

Als meine Zimmerkollegen vom Gefechtsdienst, der bis etwa 23:00 Uhr dauerte, zurückkamen half ich dehnen auch noch beim Reinigen ihrer Ausrüstung, nachdem ich meine eigen geputzt hatte.

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23. Tag: (Fr., 23. Oktober 1998)

Ich komme mir vor als müsste ich zur Strafe hier in der Kaserne bleiben. Heute in der Früh war nämlich das Rote Kreuz zum Blutspenden hier und ich durfte aufgrund meiner Wunde, die schon fast verheilt ist, kein Blut abgeben. Ich könnte ja durch die Wunde irgendwelche Infektionen in das Blut bringen. Da sind die vom Roten Kreuz ziemlich genau. Die, die Blut spendeten durften als "Belohnung" schon um 12 Uhr ihren Dienst beenden und morgen haben sie auch noch dienstfrei. Ich darf zur "Strafe" hier bleiben. Heute und morgen Vormittag. Ist schon klar, dass, wenn man sich so ca. einen halben Liter Blut abnehmen lässt, dass man dann körperlich etwas "eingeschränkt" ist, und daher dienstfrei bekommt. Aber was kann denn ich dafür, dass ich nicht Blutspenden darf? Ich hätte mir doch auch ganz gerne etwas Blut abzapfen lassen. Ich habe mich schon so darauf gefreut endlich wieder mal mehrere Tage hintereinander Zuhause verbringen zu können. Nicht immer diese Uniform tragen zu müssen, und irgendwelche Befehle, Putzaufträge, die mir eh schon zum Hals heraushängen, ausführen. Aber nein, ich muss hier bleiben. Ich finde das so ungerecht! Sieben andere hat es auch erwischt. Sie durften auch kein Blut spenden. Aber das ist kein Trost für mich. Ich will nach Hause. So wie die (meisten) anderen auch! Stattdessen muss ich hier bleiben und putzen, putzen und nochmals putzen. Das ewige Putzen hängt mir schon so zum Hals heraus. Nächste Woche wird es sicher nicht anders sein. Wegen der blöden Verletzung. Warum musste ausgerechnet mir das passieren? – Kann mir das jemand sagen?
Es ist ein so ungutes Gefühl, wenn die anderen sich umziehen und nach Hause gehen, während ich und die anderen sieben, die das gleiche Los zum Putzen zogen hier bleiben müssen. Ist denn das gerecht? Die anderen können Zuhause in ihren eigenen Betten (oder in anderen, wie auch immer) schlafen, während ich hier in der Kaserne übernachten muss und morgen frühzeitig um 6 Uhr wieder aufstehen muss, während die anderen ausschlafen dürfen! Das geht mir so auf den Keks!

Der "Spieß" ging mir heute auch wieder auf den Keks. Als ich in der Reihe zum Blutspenden stand, da wusste ich noch nicht, dass sie mein Blut nicht wollen, meinte er: "Das Blutspenden ist nur etwas für Männer!" Bin ich denn eine Frau, oder was?!? Nichts gegen Frauen, aber dass war schon etwas unter der Gürtellinie! Er spielte dabei auf den Unfall an, was immer er damit auch meinte. Vielleicht ist er ja der Meinung, dass nur Frauen einen Autounfall machen und Männer nicht! – Was aber sicher eher umgekehrt ist, oder? Später regte er sich darüber auf, weil ich zur Gendarmerie in Kirchdorf Polizei sagte. Da musste ich nämlich auch hin und dazu benötigte ich einen Marschbefehl den mir der Spieß ausfüllen bzw. sein Gehilfe ausfüllen lassen musste, da ich während der Dienstzeit da hin musste! "Was lernt ihr denn in Geographie!" hat er gemeint. Im ländlichen gibt es keine Polizei, als ob das nicht egal ist! Da stellte sich wieder heraus, dass es am Besten ist, wenn man mit diesem Kerl nichts zu tun hat, denn er regt sich sowieso über jede Kleinigkeit auf, auch wenn es noch so unwichtig ist!

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24. Tag: (Sa., 24. Oktober 1998)

Zum ersten und hoffentlich auch zum letzten Mal dass ich alleine im Zimmer übernachtete. Dass ich als einziger von der Zimmerbelegschaft) hier übernachten muss und am nächsten Tag Dienst habe. Die Nacht war ganz gut, ich schlief so wie sonst auch immer. Das Frühstück war auch das gleiche wie immer. Zu Mittag bekam ich "nur" eine Marschkost (2 Dosen mit Streichkäse, eine Dose Wurst- bzw. Leberaufstrich und dazu 3 Semmeln). Gegessen habe ich davon aber nicht viel. Ich mag das Zeug eben nicht so, aber einen Hunger hatte ich schon. Den Rest nahm ich mit nach Hause. Meine Eltern und Geschwister mögen das eh. Warum sollte ich es dann wegwerfen?
Den ganzen Vormittag habe ich und ein anderer Rekrut, der schon länger hier ist, die Gänge im Keller, Erdgeschoß und Obergeschoß gewischt und gereinigt, während die anderen, die ebenfalls hier bleiben mussten bei der Aktion "sauberes Kirchdorf" mitmachen mussten und in Kirchdorf aufräumen mussten. Das ganze bei leichtem Regen. Die sind dann ziemlich nass und dreckig zurückgekommen. Mir hängt das Putzen schon so zum Hals raus. Jeden Tag putzen, putzen und nochmals putzen. Mit dem Putzlappen kann ich jetzt schon besser umgehen als mit der StG77 (dem Gewehr). Ist das denn der Sinn vom Bundesheer? Ich habe das Reinigen des Gebäudes schon so satt!
Um halb eins Zu Mittag entließen sie uns dann vom Dienst.
Endlich, 2 ganze Tage und dazu den restlichen Samstag zur Erholen. Das habe ich jetzt auch dringend nötig. Arm sind die, die im Krankenrevier liegen. Die bleiben da auch die Feiertage über!

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Während der Fahrt zur Kaserne: (Mo., 26. Oktober 1998, so gegen 20:30 Uhr)

Ach du Sch..., ich habe den Spindschlüssel und die Erkennungsmarke zu Hause am Nachtkästchen in meinem Zimmer vergessen. Was mache ich denn jetzt? Ein Blick auf den Zugfahrplan: Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, denn um 22:48 Uhr fährt der letzte Zug von Linz nach Kirchdorf, und dazwischen fahren noch mehrere in die entgegen gesetzte Richtung. In Kremsmünster stieg ich dann aus und rief zu Hause an. Erfreut war mein Vater nicht gerade, aber er holte mich dann doch noch vom Bahnhof ab und brachte mich dann wieder zum Bahnhof zurück. In Kremsmünster wartete ich dann so ca. eine halbe Stunde auf den Zug nach Linz.
Meine Eltern machen sich jetzt schon ziemlich viel mit mir mit: das "überlange" Studium, den Autounfall vorige Woche und jetzt das. Mitten in der Nacht. Ich möchte nicht wissen, was sie sich jetzt über mich denken!
Während der Fahrt nach Linz schlief ich schon fast ein. Es war ja auch schon ziemlich spät und ich war auch schon ziemlich müde, obwohl ich in den zwei freien Tagen eh die meiste Zeit mit meinem Schatz im Bett lag.
Ich hoffe das passiert mir nicht mehr. Nicht nur dass es unangenehm für meine Eltern ist. Es ist ja auch total unangenehm für mich. Ohne diesem Missgeschick könnte ich schon längst im Bett liegen. Aber nein, ich muss extra unnötig durch die Gegend fahren, wo ich schon ziemlich müde bin!

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25. Tag: (Di., 27. Oktober 1998)

3 Stunden lag ich heute in der Früh im Krankenrevier. Der Grund dafür war, dass heute die Fäden aus meiner Wunde entfernt wurden. Weil das Blut eine ziemlich harte Kruste bildete dauerte es solange. Diese mussten ja zuvor entfernt werden. Dazu versuchten sie es mit befeuchteten oder nassen Tupfern aufzulösen, was eben solange dauerte. Das Entfernen der Fäden tat nicht besonders weh. Hin und wieder spürte ich einen leichten Zug, aber mehr war nicht. Ich lag einfach nur da und sah in die Luft. Meistens aber schloss ich die Augen damit die Sanitäter "arbeiten" konnten und ich nichts in die Augen bekam, bzw. damit mich die Scheinwerfer nicht blendeten, die sie für das Entfernen der Nähte benötigten.

Das Hauptthema der Ausbildung dieser Woche war zum einen wieder einmal das Exerzieren. Am Freitag ist ja die Angelobung in Bad Hall, und zum Zweiten, der Wachdienst. Zum Wachdienst hatten wir lediglich Unterricht im Leersaal. Einen am Vormittag, welchen ich versäumte, da ich ja in der "Sani" lag. Den Zweiten am späten Nachmittag. Danach, um 19 Uhr hatten wir dann Dienstschluss. Der Unterricht selbst war wieder ziemlich langweilig. Eingeschlafen bin ich aber nicht. Themen waren ua. Wer ist berechtigt die Kaserne zu betreten, Ausweisarten (Wehrdienstbuch, etc.), Grundbegriffe wie Wache, Wachauftrag, Bereitschaft, Posten usw., wer darf im "Wachehäuschen" (Wachlokal) sein und was ist dort verboten. Verboten ist zum Beispiel das Radio hören bzw. Musik hören und das Fernsehen. Lesen ist aber erlaubt, auch von diversen "gynäkologischen Fachzeitschriften" wie jemand früher einmal so treffend bemerkte.

Zum ersten Mal hatte ich heute auch Nahkampf. Die anderen hatten letzte Woche schon einige Lektionen. Das ist wieder mal so ein sinnloses herumgetue. Wenn ich jemals in eine solche Situation kommen sollte, dann reagiere ich sowieso nur instinktiv und mache was mir als erstes einfällt. Abgesehen davon, glaube ich nicht dass ich einmal in eine Situation kommen sollte, wo ich das brauchen könnte. Abwehr mit dem Sturmgewehr war heute an der Reihe. Mit der Zeit tat mir die Hand schon ziemlich weh. Ständig das Gewehr irgendwie halten. Irgendwelche Verrenkungen machen, dass man dabei einen Krampf in den Armen bekommt.

Innendienst brauche ich jetzt keinen mehr machen, da ich jetzt wieder voll und ganz dienstfähig bin.

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26. Tag: (Mi., 28. Oktober 1998)

Bundesheer mal von einer ganz anderen Seite. Am Nachmittag marschierte die gesamte Stabskompanie ins Kino in Kirchdorf, wo wir uns den, natürlich zum Bundesheer passenden, Spielfilm "Der Soldat James Ryan" von Steven Spielberg mit Tom Hanks in der Hauptrolle ansahen. Der Film selbst war, na ja, er ging so. Vom Inhalt habe ich nicht soviel mitgekriegt. Ich ließ ihn einfach über mich ergehen. Er interessierte mich auch ehrlich gesagt nicht besonders. Ein zweites Mal werde ich ihn mir sicher nicht ansehen und das Video, das es später dann einmal geben wird, werde ich mir mit Sicherheit auch nicht kaufen. Aus Kriegs- oder Antikriegsfilmen, wie es so schön heißt, mache ich mir ja sowieso nichts! Die Hauptsache war, ich konnte mich entspannen, und das gleich etwa drei Stunden lang, denn solange dauerte der Film.

Blutabnehmen war ich heute in der Früh auch. Aber nur zur Blutgruppenbestimmung. Das gute daran war, dass dadurch das Grundlagentraining für mich ins Wasser fiel. Dafür musste ich aber nach dem Blutabnehmen im Speisesaal beim Putzen mithelfen. So eine halbe Stunde lang. Bis die anderen vom Morgensport zurückkamen.

Sonst war heute nichts Besonderes los. Im Großen und Ganzen ein ganz angenehmer Tag.

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27. Tag: (Do., 29. Oktober 1998)

Regen, Regen und nochmals Regen. Der heutige Tag war meisten verregnete Tag seit ich hier beim Bundesheer bin. Beim Grundlagentraining war es noch nicht so schlimm, aber beim Exerzieren, welches übrigens schon ganz gut klappt, da unser Zugskommandantstellvertreter schon ganz zufrieden mit uns war, da regnete es schon ganz ordentlich. Ich meine, ich habe ja im Grunde nichts gegen Regen, aber wenn es so regnet wie heute und ich die ganze Zeit mit dem nassen Gewand, dem Gewehr und dem anderen Gerümpel, was sonst noch so an mir herumhängt, das ist dann ziemlich unangenehm und unbequem. Und das Gewehr wird auch ganz nass, was bedeutet, dass es wieder gereinigt werden muss, damit es ja nicht zu rosten beginnt!

Die Handgranate, dieses kleine handliche Ding wurde uns heute näher erläutert. Zumindest theoretisch im Leersaal. In der Praxis haben wir dieses Ding noch nicht geübt. Beim Unterricht merkte man ganz deutlich, mit welcher Freude die Ausbildner mit solchen Waffen spielen. Das ist anscheinend ihr Lieblingsspielzeug. Alles was irgendwie "bomm" macht. Angefangen vom Gewehr, über die Handgranate, bis hin zum Panzer. All diese Dinge machen den Ausbildnern richtig Freude, wenn sie darüber unterrichten. Zumindest habe ich diesen Eindruck. Mit diesen Dingern spielen sie am liebsten. Wenn man aber dann Bilder, oder Filme sieht, was diese Geräte so anrichten, dann vergeht mir der Reis. Da bin ich froh, wenn ich nicht zu diesen Gelegenheiten komme.

Nach dem Abendessen hatten wir dann ca. eine ganze Stunde Zeit für den Test zu lernen, den wir anschließend hatten. Beim Lernen kam ich mir wie in der Schule vor. Beim Test achteten sie ganz besonders darauf, dass niemand schummeln kann. Der Test fand in zwei Gruppen statt. Ich war schon in der ersten Gruppe und hatte daher auch schon früher Dienstschluss. Themen des Tests waren Wachdienst, Bereitschaft und Charge vom Tag.

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28. Tag, "Tag der Angelobung": (Fr., 30. Oktober 1998)

Frühstück und Vorbereitung:
Nach dem Frühstück (wie immer um 6:30 Uhr, oder in der Bundesheersprache 0630 Uhr) und nach dem Reinigen der Unterkunft (sprich: Zimmer und diesmal den Duschraum) belehrte man uns im Leersaal über den Festakt der Angelobung. Den Sinn und die Wichtigkeit dieses Aktes. Danach übten wir das Exerzieren noch einmal. Hoffentlich auch das letzte Mal exerzieren in diesem Ausmaß! Das Mittagessen wurde heute auf 11 Uhr vorverlegt. Das Essen war wie (fast) immer ausgezeichnet. Mir schmeckte es ganz gut. Die KV (Kaltverpflegung), also das Abendessen, wurde auch noch ausgegeben. Dann ging es mit den Heereskraftfahrzeugen nach Hörsching, wo die Generalprobe für die Angelobung stattfand. Die Fahrt war ganz okay und angenehm. In ein solches Fahrzeug passen so ca. 14 bis 16 Personen auf die Ladefläche. Einige fingen während der Fahrt zum Singen an. Sie sangen die verschiedensten Lieder und zwar ziemlich gut. Langweilig wurde uns also während der Fahrt nicht. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt auch noch ganz okay. Die Sonne schien noch etwas.

Die Generalprobe (in Hörsching):
Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Zuerst marschierten wir zum "Übungsplatz" und dort wurde uns dann der gesamte Ablauf zum x-ten Mal erklärt und wie es abläuft. Danach marschierten wir wieder zu den Fahrzeugen und aßen die "köstliche" Kaltverpflegung, welche aus einer Dose Schmalzfleisch, einer Dose Jagdwurst, dazu trockenes Brot, einen Milky Way Riegel und einer Banane bestand. Während der Generalprobe fing es leicht zu regnen an. Es wurde auch immer kälter und der Regen auch immer stärker. So ca. eine Stunde machten wir im Fahrzeug Pause. Dann ging es Richtung Bad Hall. Die Fahrt war na ja, wir steckten kurz in einem Stau, aber sonst war sie ganz angenehm, und gesungen wurde auch wieder wie wild. Ich sang nicht mit. Ich hörte nur zu.

Die Angelobung (in Bad Hall):
Während der Fahrt hatte das Regnen aufgehört. Als wir in Bad Hall ankamen war jedenfalls vom Regen keine Spur!
Ich weiß nicht was mit mir los war. Als wir zum Hauptplatz von Bad Hall hinauf marschierten kam ich überhaupt nicht in den Schritt. War ich dann aber doch mal im Schritt, so dauerte es nicht lange bis ich ihn wieder verlor. Ich weiß nicht woran es lag. Am Hauptplatz standen wir dann und warteten. Die Musikkapelle spielte derweilen ein, zweimal und wir warteten und warteten. Wie lange wird es gedauert haben? 15 oder 20 Minuten haben wir sicher auf den Beginn des Aktes gewartet. Mir schliefen schon fast die Füße ein. Man konnte sich ja nur leicht bewegen. So, dass es kaum auffällt. Das half aber trotzdem nichts. Der Rücken tat mir vom Kampfanzug 1 und vom Gewehr auch schon weh. Kalt war es, geregnet hat es aber noch nicht bzw. nicht mehr.
Dann ging es endlich los. Der Bürgermeister von Bad Hall, bedankte sich, dass die Angelobung nach 13 Jahren wieder einmal hier in Bad Hall stattfinden darf. Dass so viele gekommen sind. Dann las er eine "Latte" von Ehrengästen vor. Aus allen möglichen Bereichen. Die Hälfte dieser hätte es auch getan! Aber nein, es mussten ziemlich viele sein. Anscheinend nach dem Motte: Je mehr, desto besser! Mit der Zeit fing dann auch der Regen wieder an. Was den großen Vorteil mit sich brachte, dass die gesamte "Zeremonie" stark verkürzt wurde. Ursprünglich hätte sie eine Stunde und ca. 20 Minuten dauern sollen. Tatsächlich dauerte sie dann so zwischen 45 und 60 Minuten. Der Höhepunkt war das Treuegelöbnis:

"Ich gelobe, mein Vaterland,
die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen
und mit der Waffe zu verteidigen;
ich gelobe, den Gesetzen und den
gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam
zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten
pünktlich und genau zu befolgen und mit allen
meinen Kräften der Republik Österreich und
dem österreichischen Volk zu dienen."

Bevor die Angelobung ihren Abschluss fand, bemerkten einige ganz besonders Wichtige, dass der Landeshauptmann, der ja auch anwesend war und eine Wortspende von sich gab, dass dieser bald einen runden Geburtstag feiert. Deshalb spielte die Militärkapelle noch ein "Happy Birthday". Nach dieser "Einlage" marschierten wir dann wieder zu den Kraftfahrzeugen, wo diejenigen die von ihren Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten abgeholt wurden ihre Waffe abgaben. Ich gehörte da leider nicht dazu. Ich fuhr wieder nach Kirchdorf zurück.
Bei der Angelobung waren etwas mehr als 1000 Rekruten anwesend. Dazu noch einige Offiziere und Unteroffiziere.

Die Heimfahrt (zur Kaserne):
Die Fahrt war ziemlich unangenehm. Es war ziemlich kalt, speziell für die, die ganz außen saßen, die also bei der "Öffnung" saßen. Ich gehörte da auch zu diesen "Glücklichen". Am Anfang ging es ja noch. Aber mit der Zeit wurde es immer kälter und kälter, und der Regen hörte auch nicht auf. Dann rann wieder das ganze Wasser von der Plane ins Fahrzeug, wenn der Fahrer wieder stark abbremste. Unangenehm, echt unangenehm war die Heimfahrt zur Kaserne. Endlich, endlich sind wir da, dachte ich mir. Schnell abspringen und rein ins warme. Die Waffe noch etwas abtrocknen, und dann ab nach Hause.

Der erste Monat wäre überstanden. Es hat sich schon etwas in die Länge gezogen. Speziell die Tage, wo ich lange Dienst hatte, wo ich lange aufbleiben musste. Aber dafür waren auch einige Tage dabei gewesen, wo nicht so viel los war, wo wir die meiste Zeit im Leersaal saßen. Es gab aber auch Tage, die ziemlich anstrengend waren. Aber im Großen und Ganzen, im Nachhinein betrachtet, war alles halb so wild!

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Autor: Buchgeher Stefan
Erstellt: 26. September 2003
Letzte Änderung: 25. Oktober 2004